Mein Trip in den Norden

Eine Woche, Lofoten ich komme…

Mit diesem Urlaub habe ich mir einen lang ersehnten Traum erfüllen können.
Ich liebe den Norden und die Nordischen Länder und möchte sie gerne alle mal gesehen haben. Dabei war der Trip zu den Lofoten ein Ziel meiner Reiseliste.

Ehrlicherweise habe ich einige Zeit überlegt, ob ich euch in diese „Private Welt“ einen Einblick geben möchte, aber warum sollt ihr nicht meine pure Freude darüber mir euch teilen?

Ehrlicherweise habe ich einige Zeit überlegt, ob ich euch in diese „Private Welt“ einen Einblick geben möchte, aber warum sollte ich nicht meine pure Freude darüber mit euch teilen?
Somit starten wir an einem regnerischen Tag auf nach Tromsø. Der Start war ehrlicherweise gar nicht nach meinem Geschmack, da es doch sehr holperig war, doch schon ganz bald hatten wir freie Sicht auf Norwegen, die Fjorde und auch auf die Lofoten. Überraschenderweise war das Wetter in Tromsø zwar kalt, aber um ein vielfaches besser wie bei uns in Deutschland.

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Nachdem wir auf dem Berg noch ein wenig rumgelaufen sind und den Sonnenuntergang mit eisigem Wind im Gesicht genossen haben ging es auf der anderen Seite des Storsteinen die riesige Sherpatrappa mit ihren gut 1700 Stufen wieder runter. Ich kann‘s euch sagen, so haben meine Muskeln an den Beinen noch nie gezittert. Aber das war der perfekte Start in diesen Urlaub!

Also sind wir ins Hotel, haben die Koffer abgegeben und sind direkt los gefahren um auf Tromsøs Hausberg Storsteinen zu wandern. Allein schon das Wäldchen auf dem Weg nach oben war traumhaft schön. Da dort die Bäume Anfang Oktober schon winterlich kahl waren, konnten wir mit der Sonne im Gesicht unseren Aufstieg genießen, wobei… Ich so als eigentlicher nicht Wanderer habe mich ganz schön gequält, bis wir wirklich oben waren. Aber es hat sich wirklich gelohnt, der Ausblick war toll und der Sonnenuntergang das I-Tüpfelchen.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass uns am nächsten Abend ein noch tollerer Ausblick mit einem noch genialeren Sonnenuntergang erwartet, aber dazu später…

Am nächsten Morgen sind wir Richtung Narvik aufgebrochen mit einem Schlenker über Sommarøy um die tollen weißen Strände mit türkisfarbenem Wasser zu schauen und siehe da, ich habe es geliebt… Schon auf dem Weg dorthin haben wir öfter angehalten, weil ich aus dem Auto springen wollte um ein paar Fotos zu machen.
Wie das immer ist, kann man diese wundervollen Erlebnisse in Bilder nicht ansatzweise so aufleben lassen, wie man sie empfunden hat, aber wie klar das Wasser ist sieht man deutlich und ich denke an meinem Grinsen erkennt man den Rest.

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Nachmittags im Hotel eingecheckt sind wir wieder direkt los gezogen. Heute ging es mit der Seilbahn auf den Berg, denn wir hatten beide einen ganz schönen Muskelkater. Vermutlich mehr von der Treppe runter als vom Berg hoch laufen. Dieser Muskelkater hat uns fast 4 Tage begleitet :‘D

An diesem Tag sind wir viel gefahren, vor allem durchs Land und die Berge. Ich habe inständig gehofft, dass wir einen Elch zu Gesicht bekommen, aber das war uns leider nicht gegönnt. Trotz allem hatten wir eine tolle Tour mit vielen Stopps und einer gigantischen Landschaft.

Oben angekommen war die Landschaft zwar nicht ganz so schön wie in Tromsø, aber dafür der Ausblick um so überwältigender.
Der Sonnenuntergang von dieser Kulisse war einfach nur ein Traum.
Wir haben es sooo genossen!

Abends im dunklen ging es dann noch mal los um zu schauen, ob wir vielleicht ein paar Nordlichter entdecken konnten, aber leider hatten wir den ganzen Urlaub über kein Glück, aber gefühlt abends ein neues Hobby entdeckt :‘D
Immerhin konnte ich so ein paar Fotos von Narvik bei Nacht machen.

Als wir am nächsten morgen aufgebrochen sind war ich wirklich ein bisschen hibbelig, denn heute ging es auf die Lofoten und wir würden unsere Unterkunft für die nächsten drei Tage erreichen. Auf dem Plan standen noch ein paar Traumstrände und ein Städtchen. Den ganzen Tag habe ich an der Fensterscheibe vom Auto geklebt und alle paar Kilometer Stopp geschrien, wenn ich raus wollte um ein paar Fotos zu machen.

Diesen Tag hatten wir sehr durchwachsenes Wetter, wo durch wir aber viele Regenbögen gesehen haben.  Nicht umsonst nennen Sie den Oktober die Regenbogensaion…
Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus von roten keinen Fischerhäuschen über die ersten Stelzenhäuser, die wir gesehen haben oder einfach unfassbar schöne Natur und türkisblaue Strände.
Vor allem an den Stränden hätte ich mich wirklich ewig aufhalten können, dem Meeresrauschen lauschen und einfach den Moment genießen.

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Erst nach diesem genialen Tag als wir am nächsten Morgen ein Stück weit die gleiche Straße zum zweiten Mal fuhren und die Umgebung schon ein Stück weit bekannt war wurde mir bewusst, dass ich in den letzten drei Tagen kaum auf mein Handy geschaut hatte, da ich nichts verpassen, alles aufsaugen und möglichst gut einprägen wollte.
Erst auf dem Weg zu diesem Berg, auf den wir hoch wandern wollten wurde mir bewusst, dass ich ganze drei Tage nicht einmal an meine Arbeit gedacht habe, nicht einmal an die Berge von To-Do‘s die auf mich warten, nicht an das private Chaos, wo noch so viel geklärt werden muss oder an irgendetwas.
Einfach im Moment gelebt und die Gedanken nur im jetzt und hier.
Oftmals um nicht fast zu sagen fast immer kreisen meine Gedanken im Kopf über alles was noch gemacht werden muss, was ich nicht vergessen darf und am Pläne schmieden, wie ich Arbeit für 20 Stunden am Besten in 10-12 Stunden rein gequetscht bekomme, sodass trotzdem nichts auf der Strecke bleibt. Das Einzige was in letzter Zeit sehr oft auf der Stecke geblieben ist bin ich selbst und das muss ich unbedingt ändern.
Ab diesem Zeitpunkt, dass mir diese geistige Erholung bewusst wurde war sie leider auch schon nicht mehr so intensiv.

Ich habe nach wie vor jeden Moment unfassbar genossen und alles mit den leuchtenden Augen eines Kleinkindes aufgenommen, aber vor allem im Auto und abends im Bett haben mich die Gedanken über alles, was so ansteht doch wieder eingeholt.

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Jetzt aber weiter zum Norwegen. Wir sind bei herrlichem Wetter wandern gegangen. Wirklich schöne Naturwege, die hier und da von ein paar Holzstegen begleitet wurden. Große Steine zum Hochkrakseln und ein toller Ausblich zu zwei Naturstränden, die nur bei einer Wanderung erreicht werden können.  Eigentlich war die Überlegung auf dem Rückweg den Schlenker zu den Stränden mit einzubauen, aber als wir da standen und das tolle blaue Wasser von oben bewunderten hat man schon den Nebel und das schlechte Wetter aufziehen sehen. Weiter Richtung Gipfel wurde es wirklich fies. Super windig mit ganz dünnem Nieselregen, der auf Grund der Temperatur auch wie kleine Nadelstiche waren. Mit meinen, immer noch vom ersten Tag, Muskelkatergeplagten Beinen kam mir das letzte Stück im Regen einfach endlos vor, aber als wir endlich oben angekommen waren,… Wie sagt man so schön: „Und wie sie sehen, sehen sie nichts.“

Nicht als wäre es mir schon klar gewesen, aber das machte die Ernüchterung jetzt nicht deutlich geringer. Christian wollte gerne noch etwas oben warten, da das Wetter auf den Lofoten unfassbar schnell wechselt. Er ist noch einen Gipfel weiter gewandert, der ganz in der Nähe war und ich habe gewartet. Meine Beine hätten mich nicht einen Meter mehr Berg hoch getragen.
Danach wollte ich aber gerne zurück, da mir einfach nur unfassbar kalt war. Kaum waren wir ein Stück Richtung Tal gegangen ging das Wetter auf und wurde immer mal wieder zwischendurch klar, sodass man immerhin einen tollen Ausblick in Richtung Auto hatte.

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Unten angekommen haben auch unsere Regenjacken kapituliert, weshalb wir beschlossen in ein schönes Fischerdorf zu fahren und erst mal einen heißen Kaffee zu trinken. In Nusfjord angekommen verbummelten wir den restlichen Nachmittag bei bestem Wetter in diesem schönen kleinen Dörfchen und schmiedeten Pläne für den kommenden Tag.

Unser letzter kompletter Tag auf den Lofoten war angebrochen und ich bin zu Fuß losgezogen ein paar Fotos von unserer Heimat der letzten 3Tage zu machen und weiter zum Nachbardorf da dort die Fischerhäuschen gelb waren statt rot, das war noch mal ein ganz anderer Anblick. Es war so unfassbar schön über die Straßen zu laufen und die Meeresluft zu riechen wehrend man von Ort zu Ort spaziert und ein paar Erinnerungen einfängt. Als ich soweit war kam Christian um mich einzusammeln um mit mir nach Å zu fahren, dem südlichsten Dorf der Lofoten.

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Eigentlich war das nicht eine meiner ersten Anlaufstellen, da ich im Internet darüber nichts gefunden hatte, was mich wirklich mitriss. Aber als wir dort ankamen und Richtung Meer spazierten war ich schon so überwältigt. So viele flache Steine, über die man bis zu den Klippen gehen konnte und es war einfach ein so unfassbar schöner Anblick. Die Bilder sind nicht mal ein zehntel so schön, wie es dort wirklich war. Wir setzten uns auf einen der Steine und haben einfach den Ausblick, das schöne Wetter  und die Stille genossen. Einfach ein Traum!
Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass wir nur dieses Glück von Ruhe und Einsamkeit hatten, da wir nicht in der Hauptsaison dort waren, sondern im Oktober. Erzählungen nach ist es der unbeliebteste Schlechtwetter Monat für eine Reise auf die Lofoten. Obwohl wir wirklich auf Holz klopfen können. Unser Wetter war wirklich bis auf wenige Ausnahmen genial. Dafür hat es jede Nacht geregnet, wodurch uns die Nordlichter verwehrt blieben, aber lieber nachts keine Nordlichter als jeden Tag schlechtes Wetter.

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Nachdem wir uns von den Felsen loseisen konnten sind wir noch ein gutes Stück am See in Å entlang gewandert. Absolut naturbelassen und einer der schönsten, wenn nicht sogar der schönst Weg, den ich bisher gegangen bin. Viele Steine und Bächlein, ein ständiges Auf und Ab, aber nur im Kleinen und das alles absolut für uns. Alleine. Das Liebe ich einfach in meinem Urlaub, fernab von vielen Menschen einfach seine Gedenken zu sortieren und das „Nichts“ in wundervoller Natur zu genießen.

Den Abend haben wir in der Sauna mit Blick auf unseren Hausberg in  Hamnøy und Abkühlung im Meer ausklingen lassen. Das war einer meiner Lieblingstage in unserem Urlaub.

Am nächsten Morgen herrschte leider schon etwas Aufbruchsstimmung, da es wieder in Richtung Norden ging. Hamnøy verabschiedete uns mit stürmischem Wetter und verhältnismäßig hohen Wellengang. Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem Strand, an dem ich unbedingt ein paar Fotos machen wollte. Leider hatten wir noch nicht richtig Ebbe, wodurch sehr viele der Steine noch unter Wasser waren. Das hatte ich mir eigentlich ein bisschen anders vorgestellt, aber manchmal muss man halt nehmen, was man kriegen kann.
Ansonsten war das ein relativ unspektakulärer Tag mit sehr viel Fahrtzeit.

In Harstad haben wir am letzten ganzen Tag noch eine kleine Wanderung gemacht, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück nach Tromsø machten. Diese Wanderung habe ich mir noch gewünscht und es war die beste Entscheidung überhaupt.
Der Clou war, dass wir mit dem Auto schon bis auf 300m hoch fahren konnten und somit nur noch ca. 150 Höhenmeter bis zum Gipfel hatten. Dadurch hat sich das super mit der langen Fahrt, die wir noch vor uns hatten vereinbaren lassen.
Diese alten und knorzigen Birkenwälder sieht man dort immer wieder und sie haben einfach so unfassbar viel Charme. Ich habe versucht es einzufangen, aber wirklich gelungen ist es mir leider nicht. Auf dem Weg nach oben kamen wir an einem kleinen  See vorbei, durch dessen Ausläufer wir sogar über ein paar dicke Steine gehen mussten um weiter Richtung Gipfel zu kommen. Oben angekommen wurden wir mit einem traumhaften Ausblick und mal wieder einem Regenbogen belohnt. So viele Regenbögen wie in dieser Woche habe ich vermutlich in den letzten 10 Jahren nicht gesehen.

Wir waren am überlegen, ob wir zurück laufen, oder oben noch etwas auf dem Kamm entlang wandern. Wir entschieden uns für letzteres und darüber bin ich sooooo froh, denn…
Wir haben tatsächlich Rentiere entdeckt. Eine kleine Herde aus 13 Tieren, sie lagen genau auf dem Trampelpfad, dem wir folgten. Wir waren tatsächlich ziemlich nah an ihnen und gingen einen kleinen Umweg hinter einem Felsvorsprung entlang um sie nicht allzu sehr zu stören. Einfach unfassbar diesen Tiere so Nah zu kommen. Vermutlich haben sie schön öfter Menschen gesehen auf diesen Wanderwegen, denn sonderlich ängstlich waren sie nicht. Aber der Rentierbock oder wie man das nennt war schon wirklich groß. Einfach ein Traum diese Tiere ein mal in freier Wildbahn erleben zu dürfen.

Nachdem wir abends wieder in Tromsø ankamen, war die Aufbruchsstimmung irgendwie schon wieder sehr präsent. Den letzten Morgen haben wir mit etwas Bummeln in der Stadt bei wirklichem Shit-Wetter ausklingen lassen. Ich sag‘s euch Norwegens Himmel hat geweint, dass wir wieder nach Hause mussten, denn so ein Wetter hatten wir in der ganzen Woche nicht ein Mal.

Es war ein wirklich traumhaft schöner Urlaub. 2-3 Tage länger wären optimal gewesen, aber auch so hat es meine Batterien wieder aufgeladen. Von diesem tollen Erlebnis werde ich lange zehren und auch zehren müssen. Denn in den nächsten 1 ½ Jahren werde ich noch viel Energie brauchen um das was gerade alles vor uns liegt stemmen zu können. Umso froher bin ich, wenn ich dieses Marmeladenglas bei Bedarf immer mal wieder aufdrehen kann und mich an solchen Erlebnissen erfreuen kann.

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